Obwohl die Wetteraussichten nicht gerade verlockend gemeldet wurden, sind wir trotzdem, gemäss Fahrplan zur geplanten Feldbergtour aufgebrochen.
Angemeldet waren 10 Personen, und ursprünglich auch gestartet. Die An- reise nach Sankt Blasien/Menzenschwand im Albtal erfolgte mit 2 Privat PW. Die obligate Kaffeepause mit entsprechenden feinen Leckereien genos- sen wir im bekannten Café Ell in Sankt Blasien. Es erfolgte noch eine kurze Fahrt bis zum Parkplatz bei den “Menzenschwander Wasserfällen“. Auf der Sonnenseite und über die Steilstufen des Wasserfalls lag nur sehr wenig Schnee, so dass wir vorerst die Schneeschuhe noch auf den Rucksack schnallten. Schon bald aber konnten wir uns die Schneeschuhe anschnallen, da an den schattigen Stellen doch recht viel Schnee lag.
Auf dem ausgeschilderten “Geissenpfad“ gewannen wir schnell an Höhe und über ein weg-loses Steilstück im Wald, welches einen ersten Test an die Geländetauglichkeit darstellte, er-reichten wir bei der Hochkopf-Hütte den breiten Westweg. Dem breiten Weg folgend bis zum Caritas-Haus am Feldbergpass. Kurz bevor wir es erreichen, genießen wir an einem Aus- sichtspunkt noch einen herrlichen Blick zurück, nach Menzenschwand und hinab ins Albtal, aus dem wir aufgestiegen sind. Ab dieser Höhe war dann dichter Nebel und zum Teil kräftiger Wind die lästige Begleiterscheinung. Beim Caritas-Haus querten wir dann die B317 und entledigten uns für die nächsten 500 Meter die Schneeschuhe. Was für ein überraschender Skibe- trieb, trotz des Nebels in der Feldbergregion. In der Seebuck-Hütte mach- ten wir einen ausgiebigen Mittagshalt. Die Windstärke wurde immer hefti- ger. Inzwischen musste der grosse Sessellift wegen Sturm den Betrieb ein- stellen. Meine Nachfrage ob wir mit kleinen Lift hochfahren könnten um den Weg etwas abzukürzen wurde ich leider belehrt, dass im Winter nur Skifahrer und Snowboarder befördert werden. Demzufolge war klar, dass noch ein recht langes Wegstück auf uns wartet.
Ich entschied mich via den Grüblesattel zum Feldberg-Gipfel aufzusteigen. Was für ein Gipfelerlebnis mit knapp fünf Meter Sicht, und heftigen Sturmböen, kann sich sicher jedermann gut vorstellen. Nach kurzem Hände- druck folgte der Abstieg zur Todtnauer-Hütte, weiter via Sankt Wilhelmer-Hütte, Immisberg – Hüttenwasen – Zastlerloch zur Zastler-Hütte. In An- betracht der fortschreitenden Zeit konnten wir uns keine Besuche mehr in den wärmenden Hüttenstuben leisten. Von der Zastler-Hütte gab es dann lediglich noch den Bergpreis, knapp 100 Hm, hinauf zur Baldenweger-Hütte zu bewältigen. Kurz vor dem Einnachten, so gegen 17.30 Uhr durften wir, alle recht müde und geschafft, an der Hütte anklopfen. Es war nicht sehr einfach im dichten Nebel, und fehlenden Wegmarkierungen die Route zu finden. Tagesleistung: gut 14 km und etwas über 1000 Hm im Aufstieg.
Nach dem herzlichen Empfang, Bezug der freundlichen Zimmer und Genuss der wärmenden Douche, durften wir uns richtiggehend von den feinen Leckereien aus der Küche verwöhnen lassen. Nach einer erholsamen, ruhigen Nacht zeigte sich der Morgen ganz in weiss. Die Baldenweger-Hütte darf tat- sächlich als ein Geheimtipp, in Sachen “Preis / Leistung “ gehandelt werden. Sprichwörtliche, sehr zuvorkommende Schwarzwälder Gastfreund- schaft. (http://www.baldenweger-huette.de/)
Über Nacht waren ca. 10 cm Neuschnee gefallen. Mit einem reichhaltigen Frühstücks-Buffet wurden wir nochmals ausgiebig verwöhnt, bevor wir uns auf den Weiterweg machten. Bei ständig leichtem Schneefall, es ist ja Winter, führte uns der Weg hinunter zum Rinkendobel. Ab dem Rinken bis zum Raimartihof konnten wir von der gespurten Langlaufloipe profitieren, so dass das Laufen etwas weniger anstrengend war. Den Feld-See, welcher nur teilweise zugefroren war, haben wir dann auch gleich noch umrundet. Ich kann mich nicht erinnern, dass der See um diese Jahreszeit nicht ganz zugefroren war. Anstelle des steilen Aufstieges zur Seebuck-Hütte, wählte ich die Route via Seesträsschen hinauf zum Caritas-Haus. Der Abstieg erfolgte weiter auf bekanntem Weg zur Hochkopf-Hütte, wo wir uns einen ausgiebigen Zwischenhalt gönnten. Statt der bekannten Aufstiegsroute vom Dienstag sind wir dann den alpinen Pfad direkt über das Hirschbächle in Richtung Neumatt – Wasserfall abgestiegen. Inzwischen hatte es aufgehört mit dem Schneefall. Aber wir waren trotzdem alle recht durchnässt als wir den Parkplatz erreichten.
Die Tagesleistung betrug wiederum gut 12 km, ca. 300 Hm im Aufstieg und ca. 700 Hm im Abstieg. Nach einer kurzen Fahrt nach Sankt Blasien durften wir uns im bekannten Café Ell mit den süssen Leckereien für die Heimfahrt stärken. Es war wohl konditionell eine recht anspruchsvolle Wanderung und die Wetterbedingungen spielten eben leider auch nicht so mit.
Noch einen herzlichen Dank an Markus, fürs Fahren und die Unterstützung bei der Tourenleitung. Gody